Ist LinkedIn Learning den Preis wert?

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Wenn du bereits auf LinkedIn registriert bist und dich selbstständig für deine Karriere weiterbilden möchtest, ist dir bestimmt schon das ein oder andere Mal LinkedIn Learning in den Sinn gekommen.

Aber ob die Lernplattform bzw. die Inhalte ihren Preis wirklich wert sind, weiss man dann doch nicht so recht.

Um das Thema ein für allemal zu klären habe ich diesen Artikel verfasst, in dem ausführlich auf LinkedIn Learning eingegangen wird. So kannst du dir ein umfangreiches Bild über die Plattform machen und anschliessend selbst entscheiden, ob du sie zur beruflichen Fortbildung nutzen möchtest.

Was ist LinkedIn Learning?

LinkedIn Learning ist die hauseigene Video-Kurs-Plattform des Business-Netzwerks zur (aber nicht nur) beruflichen Weiterbildung.

Begonnen hat die Geschichte von LinkedIn Learning eigentlich gar nicht bei LinkedIn selbst. Im Jahr 1995 gründete die Amerikanerin Lynda Weinman gemeinsam mit ihrem Ehemann die Website Lynda.com, die nach ihr selbst benannt wurde und vorerst nur den Verkauf ihrer Bücher und Kurse unterstützen sollte.

Später, im Jahr 2002, kamen dann erste Online-Kurse dazu und bis 2004 waren es sogar schon über 100 verschiedene Kurse. Der erste Prototyp von heutigen Video-Kurs-Plattformen war geboren.

LinkedIn dürfte der Aufstieg von Lynda.com nicht entangen sein. Denn im April 2015 hat das Business-Netzwerk die Plattform für stolze 1,5 Milliarden Dollar übernommen und in LinkedIn Learning umbenannt.

Well done, Lynda!

LinkedIn Learning funktioniert im Grunde wie die meisten anderen Plattformen (ein paar Alternativen werden weiter unten vorgestellt), bei denen du dich mit Videoinhalten on demand weiterbilden kannst.

Um mit LinkedIn Learning zu starten brauchst du zumindest einen registrierten Account im Business-Netzwerk.

Hinweis: Hier im Artikel ist ein persönliches Profil und kein Unternehmensprofil gemeint.

Es gibt jedoch auch eigene Enterprise-Lösungen von LinkedIn Learning für Unternehmen, bei denen du deine Mitarbeiter:innen durch die Online-Kurse fit für die berufliche Zukunft machen kannst.

Sobald du das erste Mal in die Learning Plattform von LinkedIn einsteigst, wirst du zu deinen persönlichen Interessen befragt. Angepasst an deine Auswahl, schlägt dir LinkedIn Learning anschliessend verschiedene Lerninhalte vor.

Die Vorteile von LinkedIn Learning

In der schnelllebigen Welt von heute muss man besonders beruflich stets am Ball bleiben, um die Karriere voran zu treiben. LinkedIn Learning bietet für beruflichen Erfolg, nicht zuletzt in Kombination mit dem sozialen Netzwerk, die besten Voraussetzungen.

Darüber hinaus verleiht dir LinkedIn als Anerkennung ein Zertifikat für jeden Kurs, den du vollständig absolviert hast. Diese Zertifikate kannst du deinem persönlichen LinkedIn Profil unter den Kenntnissen hinzufügen, sodass dein Netzwerk oder potentielle Arbeitgeber:innen deine Kompetenzen wahrnehmen.

Die Zertifikate von LinkedIn Learning sind zugegebenerweise bei Arbeitgeber:innen nicht so anerkannt, wie es vielleicht bei einem Studium einer bekannten Universität der Fall wäre. Dennoch zeigen sie, dass du dich eingehend mit einem bestimmten Themenfeld befasst hast und dich von selbst aus in dem Bereich weiterbildest.

Welche Kurse gibt es bei LinkedIn Learning?

Auf die berufliche Weiterbildung bezogen lassen die Kurse bei LinkedIn Learning kaum einen Wunsch offen. Von Kursen zum richtigen Marketing, über die Nutzung von Tools, bis hin zu technischen Themen wie Cloud-Computing und Data Science ist alles mit dabei.

Die Auswahl ist so gross, dass LinkedIn mit sogenannten Lernpfaden nachhilft. Bei den Lernpfaden handelt es sich um sinnvoll aufeinander abgestimmte Kurse, die dich beim Erreichen eines bestimmten Ziels unterstützen.

So gibt es unter anderem die Lernpfade:

  • Grafikdesigner:in werden
  • Fotograf:in werden
  • Softwareentwickler:in werden
  • System-Administrator:in werden
  • Projektmanager:in werden
  • Online-Marketing-Expert:in werden

Da die Lernpfade aus mehreren, aufeinander aufbauenden Online-Kursen bestehen, können sie gerne mal aus über 20 Stunden Videomaterial bestehen. Du siehst schon, dass hier nicht nur an der Oberfläche gekratzt wird, was eine häufige Befürchtung von Interessent:innen ist.

Kosten und Preise von LinkedIn Learning

LinkedIn Learning gibt es ab 19,83 EUR respektive 24,99 Franken pro Monat (bei jährlicher Zahlung). Sofern du LinkedIn als Selbstständige:r nutzt, kannst du diese Kosten in Form von Weiterbildung steuerlich geltend machen.

Aber selbst wenn du es nicht absetzen kannst, ist das Preis-Leistungs-Verhältnis meiner Ansicht nach immer noch überragend. Immerhin kannst du dir über LinkedIn Learning Fähigkeiten aneignen, die dir das Investment mehrfach wieder einbringen.

Der Preis entspricht einem Fachbuch pro Monat. Und das ist wirklich nicht allzu teuer, wenn du Wert auf deine Fortbildung legst.

Bist du im Besitz einer LinkedIn Premium Mitgliedschaft, musst du nicht extra für die Learning Plattform aufzahlen. LinkedIn Learning ist, neben einigen anderen Funktionen, in allen bezahlten Mitgliedschaften standardmässig enthalten.

Kann man LinkedIn Learning kostenlos nutzen?

Ja, für einen Monat. Danach läuft die kostenlose Testphase aus und du musst für die weitere Nutzung bezahlen. Abgesehen von dieser ersten Testphase gibt es keine Möglichkeit, die Lerninhalte von LinkedIn kostenlos zu nutzen.

Aber um ehrlich zu sein, ist das auch okay. Schliesslich steckt viel Arbeit hinter jedem einzelnen Kurs (und jahrelange Erfahrung, um das Wissen überhaupt erst zu teilen), sodass der kleine Betrag pro Monat mehr als gerechtfertigt ist.

LinkedIn Learning für Student:innen

Die einzige Ausnahme, wie LinkedIn Learning doch noch gratis genutzt werden könnte, ist, wenn du noch studierst.

Dafür muss dir deine jeweilige Universität oder Hochschule jedoch einen Zugang zu LinkedIn Learning verschaffen. Ähnlich wie bei den Enterprise-Lösungen, bietet LinkedIn nämlich auch Hochschulen und Universitäten eine Lösung für die Learning Plattform an, mit der diese ihren Studierenden einen kostenlosen Zugang zu den Videoinhalten verschaffen können.

In dem Fall wird ja dann für die Zugänge bezahlt, nur eben von der Universität und nicht von den Student:innen selbst.

Alternativen zu LinkedIn Learning

Jetzt wurde bereits so viel über die Lernplattform von LinkedIn gesprochen und geschwärmt, dass man meinen könnte, es gibt gar keine ernsthafte Konkurrenz. Dem ist natürlich nicht so.

Ganz im Gegenteil. Gerade weil der Online-Education Markt so stark am Boomen ist erscheinen mehr und mehr gute Alternativen zu LinkedIn Learning. Um dir einen Überblick zu verschaffen habe ich hier ein paar für dich zusammengefasst.

Udemy

Udemy ist wohl der bekannteste Player auf dem Gebiet der Plattformen für Online-Kurse. “Udemy” setzt sich aus den Worten “you” + “academy” zusammen. Das spiegelt das Prinzip der Plattform ganz gut wider.

Im Gegensatz zu LinkedIn Learning kann bei Udemy nämlich jede:r von uns einen eigenen Online-Kurs veröffentlichen und über die Plattform verkaufen. Das hat für alle Beteiligten natürlich Vor- und Nachteile.

Einerseits bekommst du als Nutzer:in eine riesige Auswahl an Kursen zu den verschiedensten Themen. Nicht nur für die Karriere, wie es bei LinkedIn der Fall ist, sondern auch für Musiker, Fitness-Enthusiasten oder Lifestyle-Fans ist etwas dabei. Dafür sinkt die Qualität der Inhalte bis zu einem gewissen Grad, weil praktisch jeder Mensch Kurse veröffentlichen kann. Selbst dann, wenn die Person keine jahrelange Erfahrung und Erfolge auf dem Gebiet nachweisen kann.

Für die Verkäuferseite hat es den Vorteil, dass sie ihr Angebot sofort an einem breiten Markt testen und Geld verdienen kann. Ein gravierender Nachteil bei Udemy für die Verkäuferseite ist hingegen, dass die Kurse zu billigsten Preisen verschleudert werden. Du kannst deinen Online-Kurs zwar für 200 CHF anbieten, aber Udemy zieht ohne deine Zustimmung fette Rabatte ab. Am Ende verkaufst du einen aufwendig erstellten Kurs für 12,99 CHF und musst der Plattform noch einen Teil davon abgeben.

Die Bezahlung der Videoinhalte macht zudem ebenfalls einen grossen Unterschied zu LinkedIn Learning aus. Denn bei Udemy bezahlst du jeden Kurs einzeln. Wenn du nur stöbern und ganz gezielt einzelne Online-Kurse kaufen möchtest, sparst du dir viel Geld. Möchtest du dir hingegen sehr viel neues Wissen aneignen, kann es bei Udemy teurer als bei LinkedIn werden.

Skillshare

Die nächste bekannte Alternative von LinkedIn Learning ist Skillshare. Bei Skillshare bekommst du, ähnlich wie bei Udemy, ein riesiges Angebot an Online-Kursen für geschäftliche und private Themen.

Der Einstieg in die Plattform ist für die ersten 7 Tage kostenlos. Danach kostet es 11,99 EUR pro Monat (bei jährlicher Zahlung). In der Schweiz kostet es dich ca. 50 Franken bei jährlicher Zahlung. Hier lässt sich eine starke Parallele zu LinkedIn Learning erkennen, weil auch nur mit monatlichem Abonnement und nicht pro einzelnem Kurs bezahlt werden kann.

Im Gegensatz zu den bisher genannten Möglichkeiten zur eigenen Weiterbildung (LinkedIn und Udemy) gibt es bei Skillshare keine Inhalte auf Deutsch – man merkt, dass die Plattform stark auf den globalen Markt setzt. Also wenn du nicht ganz sattelfest mit der englischen Sprache bist, fällt die Nutzung von Skillshare wohl ins Wasser.

Was die “Teacher” auf Skillshare betrifft kann hier im Grunde auch wieder jeder Mensch eigene Inhalte hochladen und anschliessend pro konsumierten Minuten bezahlt werden. Allerdings hat man bei Skillshare, anders als bei Udemy, mehr das Gefühl, dass echte Profis hinter den Inhalten stehen – was vermutlich auch daran liegt, dass man beim Veröffentlichen eines Kurses bestimmte Guidelines erfüllen muss.

edX

“Start learning from the world’s best institutions”, lautet die Headline auf der Homepage von edX. Und das nicht ohne Grund, wenn man bedenkt, dass hinter den Inhalten von edX bekannte Universitäten wie etwa die Harvard University, Berkeley oder das MIT stehen.

Das bedeutet für dich, dass du dir mit einem Online-Studium über edX ein echtes und anerkanntes Zertifikat von diesen bedeutenden Hochschulen sichern kannst, sofern du eines der (nicht ganz billigen) Programme absolvierst.

Sollten dich die bezahlten Programme bzw. das damit verbundene Zertifikat weniger interessieren, kannst du dich für sehr viele Kurse dieser Online-Universitäten sogar kostenlos (!) eintragen. Du bekommst dafür Zugang zu den Lerninhalten, aber nicht zu den bewerteten Examen oder Auszeichnungen.

Meiner Ansicht nach ist es eine absolut faire und hervorragende Möglichkeit, sich mit wissenschaftlich anerkannten Themen, vorgetragen von echten Koryphäen, zu beschäftigen.

So kannst du dich für spezielle Kurse wie “The Science of Happiness”, “Enterprise Selling” oder “Solar Energy Engineering” eintragen, die du auf sonst keiner anderen Plattform so geboten bekommst. Da können selbst die Profis von Udemy und Skillshare nicht immer mithalten.

Masterclass

Masterclass ist wie LinkedIn Learning auf Steroiden. Denn bei Masterclass werden die Inhalte nicht “nur” von echten Profis, sondern von richtigen Berühmtheiten vermittelt.

Du lernst zum Beispiel von Sara Blakely, worauf es im Business ankommt, von Gordon Ramsay bekommst du Kochunterricht und von Natalie Portman lernst die hochkarätige Schauspielkunst.

Die Themen werden dabei ständig ausgebaut. So dürfen sich Gruppen von Musiker:innen bald über den Kurs “Being a Band” von Metallica höchstpersönlich freuen.

Das gesamte Angebot gibt es schon ab 16 EUR monatlich (bei jährlicher Zahlung). Die Themen erstrecken sich von Business, über Wissenschaft und Kreatives, bis hin zu Wellness. Eigentlich ein No-brainer wenn du dich in bestimmten Themengebieten weiterbilden und dabei von den Besten lernen möchtest.

Meine Erfahrungen und Empfehlungen für LinkedIn Learning

Dieser spannende Bereich auf LinkedIn lohnt sich vor allem für all diejenigen, die Lust haben, in ein neues Thema einzutauchen und sich eine gute Portion Grundkenntnisse anzueignen. Natürlich ist LinkedIn Learning auch hilfreich, um tiefer einzutauchen. Es ersetzt jedoch keinen klassischen Kurs, wie man sie von Bildungsinstituten her kennt. Denn die meisten Kurse dauern irgendetwas zwischen 10 Minuten und 4 Stunden. Und in so kurzer Zeit werden wir nun mal nicht zu Expert:innen.

Die ausführlichen Lernpfade hingegen, die weiter oben erwähnt sind, die lohnen sich durchaus, um richtig in ein Thema einzusteigen. Die entsprechend immerhin einem Kurs von ca. 2-3 Tagen und da passt ja schliesslich so einiges an Wissen rein.

Interessante finden ich LinkedIn Learning insbesondere für Personen, die sich für den Arbeitsmarkt attraktiver machen wollen.

Wer beispielsweise gerade arbeitssuchend ist, tut gut daran, sich zu überlegen, ein LinkedIn Learning Abo für einen Monat oder gar ein Quartal abzuschliessen. Und sich dann aber auch gezielt fortzubilden.

Immer mehr Recruiter:innen setzen auf LinkedIn für die Suche nach geeigneten neuen Team-Mitgliedern. Viele von ihnen sagen mir immer wieder, dass ein LinkedIn Profil mit entsprechenden LinkedIn Learning Zertifikaten durchaus einen sehr positiven Eindruck macht. Es zeigt, dass eine Person am Ball bleibt und nicht einfach nur Netflix & Chill-mässig abhängt.

Ich persönlich nutze LinkedIn Learning auch gerne, um mich in neue Themen einzufinden. Mich interessieren beispielsweise Chatbots und passende Einsatzorte. Ich möchte da einfach am Ball bleiben, auch wenn nicht geplant ist, das als Service- oder Beratungsleistung anzubieten. Genauso verhält es sich mit SEO und SEA. Nicht mein Kern-Business, aber eines, das mich und meine Branche betrifft und an der Peripherie immer mal wieder mitschwingt.

Dank LinkedIn Learning habe ich ganz niederschwellig und unterhaltsam Zugriff auf passendes Know-how. Und ich kann meine Kundinnen und Kunden auch gezielter beraten und/oder das Fachwissen von Business-Partnern besser einschätzen. Und weiterempfehlen!

Fazit

LinkedIns Lernplattform bietet ein breites Spektrum an spannenden Themen für die berufliche Weiterbildung. Zu einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis bekommst du Zugriff auf das Wissen von Expert:innen, die ihre jahrelange Erfahrung offen teilen.

Mit den Zertifikaten, die du beim Abschluss jedes Kurses bekommst, kannst du dein Profil schmücken und so deine Kompetenzen offen zeigen. Auf diese Weise hilft dir LinkedIn Learning gleich auf mehreren Ebenen, um in deiner beruflichen Laufbahn voran zu kommen.

Interessierst du dich jedoch mehr für Themen ausserhalb der Geschäftswelt, können die Angebote von Alternativen zu LinkedIn Learning interessant für dich sein. Ein paar davon wurden hier bereits vorgestellt.

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Cristina Roduner

Mein Steckenpferd ist das Online Marketing und insbesondere Social Media Marketing. Meine grosse Liebe gilt LinkedIn und Instagram. Mein umfangreiches Wissen gebe ich gerne im persönlichen Gespräch und in massgeschneiderten Kursen sowie Workshops weiter. Ich unterstütze dich dabei, den für dein Unternehmen richtigen Kanal zu finden und ihn gezielt und mit Strategie zu bewirtschaften. Für eine langfristige und wirkungsvolle Online-Präsenz. Ob KMU, Behörde, NPO/NGO oder Verein aus der Ostschweiz, der Schweiz oder dem gesamten DACH-Raum: gemeinsam bringen wir deine Online-Präsenz zum Fliegen! Hier im Blog gebe ich tiefe Einblicke in Themen, Wissenshappen und Anregungen weiter. Hast du Fragen? Oder einen Themenwunsch? Melde dich ungeniert bei mir!

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