Employer Branding und Social Media gewinnen beide für sich immer mehr an Bedeutung. Gerade Unternehmen, die sich sowohl bei Kunden und Kundinnen als auch bei potentiellen neuen Mitarbeiter:innen eher auf die jüngere Generation konzentrieren, sollten beiden Bereichen genug Aufmerksamkeit schenken.
Es geht nicht mehr nur darum, sich gegenüber Kunden und Kundinnen als ein Unternehmen zu präsentieren, welches verantwortungsbewusst handelt und seine Visionen verfolgt. Auch steht nicht die auf das entsprechende Produkt bezogene Wettbewerbsfähigkeit gegenüber der Konkurrenz im Vordergrund.
Vielmehr bezieht sich der Konkurrenzkampf mit anderen Unternehmen auf das an- und abwerben von Führungs- und Nachwuchskräften.
Durch den in einigen Branchen sehr massiv ausgeprägten Fachkräftemangel haben Unternehmen einen stetigen Bedarf an qualifiziertem und motiviertem Personal. Sei es die Industrie, die Pflege oder das Handwerk – der Mangel an Nachwuchstalenten zieht sich durch alle möglichen Bereiche der Arbeitswelt.
Umso mehr gilt es sich von der Konkurrenz abzuheben und sich als besonderer Arbeitgeber am Arbeitsmarkt zu platzieren. Da in bestimmten Branchen deutlich mehr offene Stellen vorhanden sind als qualifizierte Bewerber:innen, hat sich das Blatt für viele Unternehmen gewendet.
Vor einigen Jahren war es noch so, dass Unternehmen aus einer Vielzahl von Bewerber:innen auswählen konnten. Heute ist es umgekehrt und die Talente können aus einem Pool verschiedener Arbeitgeber auswählen.
Um hier vorne mit dabei zu sein, kommt es auf eine gute Employer Branding Strategie über Social Media an, um deine Zielgruppe (in dem Fall die Fachkräfte) zu erreichen.
Wie funktioniert Employer Branding auf Social Media?
Zuerst einmal sollte man sich Gedanken über die Firmenphilosophie und die Zielgruppe machen, um die richtigen Social Media Kanäle zu wählen und die Botschaft, die man nach aussen tragen möchte zu definieren.
Im Grunde sieht dieser Prozess ganz ähnlich aus, wie beim Generieren von Leads oder Neukunden über soziale Netzwerke. Nur mit dem Unterschied, dass es diesmal um Stellenbesetzung geht.
Durch die authentische Darstellung des eigenen Unternehmens und zufriedener Mitarbeiter:innen entwickelt sich auch ausserhalb der eigenen Reihen das Branding, welches es zum erfolgreichen Finden von Nachwuchstalenten braucht.
Die Zielgruppe der jungen Arbeitskräfte (das ist besonders Generation Z) verbringt täglich sehr viel Zeit in den sozialen Netzwerken. Für die Generation der Digital Natives dienen die verschiedenen Social Media Kanäle aber längst nicht mehr nur der Unterhaltung.
Beiträge mit aktuellem Hintergrund oder zu Themen, die der jungen Zielgruppe wichtig sind, erhalten besonders viel Feedback. So kann man auch als Arbeitgeber nicht mehr auf die sozialen Medien verzichten.
Unternehmen sind geradezu verpflichtet, nicht nur bei der Entwicklung von neuen Produkten am Puls der Zeit zu bleiben.
Eine Wahrnehmung und der Austausch auf Augenhöhe sollte sowohl mit Kund:innen, Mitarbeiter:innen und möglichen neuen Teammitgliedern selbstverständlich sein. Hier bieten sich Employer Branding mit Instagram oder TikTok für die junge Zielgruppe – oder Linkedin und Xing, falls du im Segment der Führungskräfte suchend bist – als Säulen der Social Media Employer Branding Strategie an.
Einige Unternehmen lassen ihre Mitarbeiter:innen bereits regelmässig online zu Wort kommen. Verschiedene Abteilungen stellen sich und ihre Arbeitsplätze vor, nehmen interessierte User auf Social Media mit hinter die Kulissen und stehen bei Fragerunden Rede und Antwort.
Vor allem wenn sich Unternehmen aufgeschlossen für neue Ideen zeigen und nicht länger an alten Verhaltensweisen festhalten, wird dies von der Community wertgeschätzt und die Reichweite erhöht sich.
Plant man als Unternehmen einen Start in den sozialen Netzwerken, so braucht es gute Employer Branding Content Ideen. Am Besten holt das Unternehmen das ganze Team mit ins Boot, das Treffen von gemeinsamen Entscheidungen stärkt das Wir-Gefühl und ist gleichzeitig ein Grundbaustein des internen Employer Brandings.
Was ist Employer Branding Content?
Die User von Social Media Kanälen, die sich für ein Unternehmen und dessen Marke interessieren, wollen authentische und realitätstreue Informationen über dieses Unternehmen.
Das Interesse, hinter die Kulissen schauen zu können ist gross – dies sollte bei der Erstellung von Content berücksichtigt werden!
Nutzer:innen bevorzugen beispielsweise Erfahrungsberichte von Mitarbeiter:innen oder Einblicke in die Entstehungs- und Entwicklungsprozesse von neuen Produkten. Das Unternehmen sollte User allerdings nicht als Kund:innen sehen und nicht werbend auftreten. Zumindest nicht für ein Produkt, sondern werbend für das Unternehmen als Arbeitgeber.
Vielmehr sollten sich Unternehmen fragen:
- Weshalb schätzen mich meine Mitarbeiter:innen als Arbeitgeber?
- Was zeichnet uns als Arbeitgeber aus?
- Was ist Fachkräften an ihrem Arbeitsplatz am wichtigsten?
- Wie kommuniziere ich die Grundwerte des Unternehmens am besten?
Darauf aufbauend und mit der Kernaussage der Firmenphilosophie verwoben, kann so einzigartiger und vor allem zielgerichteter authentischer Content entstehen. Besonders wichtig ist dies auf Plattformen wie etwa Instagram oder Facebook, da diese nicht in erster Linie dazu gedacht sind, berufliche Kontakte zu knüpfen.
Anders sieht dies bei Xing oder LinkedIn aus. User, die sich dort aufhalten tun dies aus beruflichen Gründen. Sei es um Kontakte zu knüpfen oder aktiv einen neuen Arbeitsplatz zu suchen. Somit muss der Inhalt der Beiträge ganz unterschiedlich konzipiert werden.
Sind Social Recruiting und Employer Branding das gleiche?
Das Employer Branding kann als Vorstufe zum Social Recruiting gesehen werden. Wer es als Unternehmen schafft, für seine Mitarbeiter:innen eine attraktive Firmenphilosophie und ein wertschätzendes Arbeitsklima zu schaffen, sollte dies unbedingt über die sozialen Netzwerke nach aussen kommunizieren.
Hier findet dann das externe Employer Branding statt.
Für andere als Arbeitgeber attraktiv und erstrebenswert zu wirken und auch zu sein, legt den Grundstein für Social Recruiting. Mittels auf Social Media Kanälen geschalteter Stellenanzeigen werden Bewerber:innen angesprochen und im Idealfall Stellen neu besetzt.
Je höher die Bekanntheit eines Unternehmens und der dazugehörigen Marke, desto mehr Aufmerksamkeit wird auch das Social Recruiting des Unternehmens bekommen.
So kann Social Media beim Employer Branding helfen
Über Social Media Plattformen lassen sich Botschaften und Messages wunderbar verbreiten. Je nach Zielgruppe sollte die geeignete Plattform gewählt werden.
Absolut wichtig ist, dass der Employer Branding Content sowohl Mehrwert als auch Wiedererkennungswert bietet. Die Botschaft sollte sich optimalerweise wie ein roter Faden durch sämtliche Beiträge ziehen.
Im Idealfall holen sich Unternehmen jemanden ins Boot, der selbst zur Zielgruppe gehört und somit Inhalte, Tonalität und Interaktionen perfekt auf die User abstimmen kann. Social Media Kanäle bieten eine unkomplizierte und zeitgemässe Möglichkeit, sowohl mit Mitarbeiter:innen, potentiellen neuen Arbeitskräften und Kund:innen im Kontakt und im Austausch zu sein.
Über Umfragen oder Fragesticker werden die User direkt angesprochen, sie bekommen das Gefühl, dass ihre Meinung wichtig ist und zählt.
Unternehmen, die das Zusammenspiel von Mitarbeiter:innen, Nachwuchstalenten und Kund:innen verstanden haben, sind in der Lage, die Social Media Marketing Strategie ganzheitlich zu verfolgen und alle Bereiche zusammengefasst als grosses Ganzes zu sehen.
Im Idealfall legt man den Grundstein für ein Best Practice im Employer Branding über Social Media und erstellt genau die Inhalte, die die User sehen möchten.
Employer Branding auf Facebook & Instagram
Instagram und Facebook dienten ursprünglich nur der Unterhaltung der Nutzer:innen. Jeder hat die Möglichkeit, seine Erlebnisse und Erfahrungen festzuhalten und mit Freunden oder der ganzen Welt zu teilen. Ein Netzwerk, welches zu Beginn nicht kommerziell genutzt wurde.
Im Zuge des Wachstums der Plattformen haben Unternehmen die Möglichkeiten erkannt, ihre Produkte zu bewerben und somit die Umsätze zu steigern. Produkte, die von bekannten Influencern beworben werden, sind häufig ausverkauft und werden geradezu gehypt.
Einige Unternehmen jedoch haben es bereits verstanden, wie man mit Facebook und Instagram auch Employer Branding betreiben kann. So lebt vor allem Instagram von Videos und Bildern.
Wer seine Zielgruppe beispielsweise regelmässig mit an die Arbeitsplätze der Mitarbeiter:innen nimmt, diese zu Wort kommen lässt und Besonderheiten im Unternehmen hervorhebt, stellt sich als Unternehmen authentisch dar.
Das kommt bei Usern gut an.
Leistet dein Unternehmen einen Beitrag zu einer umweltfreundlichen Zukunft oder engagierst du dich für ein soziales Projekt, so darf dies unbedingt kommuniziert werden. Unternehmen müssen sich bei der Erstellung der Social Media Employer Branding Strategie absolut in die Zielgruppe hineinversetzen um den Content zu liefern, der erwartet wird. Denn die Zielgruppe der Digital Natives ist sehr anspruchsvoll.
Wird nicht der Content geliefert, den man sich erhofft, kommt es nicht selten vor, dass die Interaktionen stark abnehmen und die Followerzahlen rapide sinken.
Auch die Urmutter aller sozialen Netzwerke, Facebook, ist schnelllebig und baut auf regelmässigen Posts auf – wenngleich hier für die Reichweite verstärkt bezahlt werden muss.
Nur wer kontinuierlich aktiv ist, ist auch attraktiv für andere.
Facebook bietet mit Facebook Jobs seit 2018 die Möglichkeit, das Recruiting über Social Media zu vereinfachen. Unternehmen können mit originellen und aussagekräftigen Stellenanzeigen auf sich aufmerksam machen.
Eine Marketingstrategie, die auf Employer Branding in Instagram und Facebook setzt, ist zwar mit Aufwand, Ressourcen und Kosten verbunden – diese können sich aber schnell auszahlen, indem das Unternehmensimage gestärkt und neue Mitarbeiter:innen gefunden werden.
Employer Branding im B2B auf LinkedIn & Xing
Der Unterschied zu anderen Social Media Plattformen ist in erster Linie der, dass sich User aus beruflichen Gründen auf LinkedIn oder Xing aufhalten. Hier besteht das Grundinteresse an beruflicher Veränderung bei den User bereits – das erleichtert Unternehmen auf der einen Seite den Zugang zu potentiellen neuen Mitarbeiter:innen.
Der Einstieg in Social Recruiting mit LinkedIn und Xing fällt deutlich leichter als auf anderen Plattformen. Auf der anderen Seite ist die Konkurrenz der werbenden Unternehmen auch grösser, da natürlich auch andere Unternehmen verstärkt diese Netzwerke nutzen um neue Fachkräfte zu gewinnen.
Insgesamt bieten diese Plattformen eine sehr gute, seriöse und wirkungsvolle Möglichkeit, auf die Unternehmensmarke aufmerksam zu machen, von Weiterempfehlungen zu profitieren und somit einfacher neue Arbeitskräfte anzuwerben und zu finden.
Nutzer:innen können Profile anlegen, in die sich Eckpunkte zur beruflichen Laufbahn integrieren lassen. Der User an sich hat hier auch die Möglichkeit, sich selbst zu vermarkten und attraktiv für potentielle Arbeitgeber zu sein.
Fazit
Im Zeitalter der Digitalisierung können es sich die Unternehmen nicht mehr erlauben, auf das Employer Branding mit Hilfe einer Social Media Strategie zu verzichten. Vor allem die Unternehmen, welche verstärkt junge Talente und aufstrebende Führungskräfte suchen, sollten die Chancen die soziale Netzwerke bieten, nicht ungenutzt lassen.
Nicht nur als Werbeinstrument gegenüber möglicher Kunden:innen, sondern auch im Hinblick auf Personal sollten Unternehmen mit dem Trend gehen und sich entsprechend ihrer Vision und Mission auf den Social Media Kanälen präsentieren. Ein solider und ausgereifter Auftritt in den sozialen Medien und das Angebot einer professionellen Webseite sind in der heutigen Zeit unerlässlich.
Präsentiert sich ein Unternehmen jung, dynamisch und innovativ, so ist es auch für aufstrebende Fachkräfte mit genau diesen Eigenschaften als Arbeitgeber attraktiv. Mit einer ausgereiften Employer Branding Strategie über Social Media kann jedes Unternehmen davon profitieren.